Die Sache mit der Intensität, mein Saisonziel wurde abgesagt, es geht Richtung Westen, Leistungsvergleich auf 30km Distanz, Fahrrad XXL Blogawards 2020 Endergebnis!
Es hat jetzt leider ein wenig gedauert, um den Blogeintrag über mein Rennradtraining im Juni zu verfassen. Aber geschäftlich wie auch privat geht es bei mir gerade drunter und drüber, da hatte ich bisher nicht die Zeit & Muße mich hinzusetzten und Erlebtes niederzuschreiben – dabei ist auch im Juni wieder einiges Interessantes passiert:
Die Sache mit der Intensität
Grundsätzlich ist der Masterplan ungefähr 4x, maximal 5x in der Woche am Rad zu sitzen. Ja, das ist ambitioniert – aber machbar, denn die anvisierten 5 Einheiten pro Woche bestehen aus 3-4 Workouts auf der Rolle, sowie 1-2 Fahrten im „Freien“. Natürlich würde ich bei diesen herrlichen Temperaturen am liebsten nur mehr auf der Straße meine Runden drehen, aber das geht sich zeitmäßig eben hinten und vorne nicht aus.
Daher spule unter der Woche 75-90min Intervalltraining (aktuell Alpecin Cycling #NEXTLEVELYOU Challenge) am Wahoo Kickr Core & Zwift herunter, am Wochenende dann auf der Straße zwischen 70-100km, manchmal sogar mehr. Damit komme ich auf circa 8-10 Stunden pro Woche.
Wenn ich auf Strava oder anderen diversen Blogs lese, dass andere Hobby Radsportler 15-20 Stunden pro Woche trainieren bzw. 400km und mehr fahren… bitte, wie geht das? Wenn man einen Job mit durchschnittlich 39 Wochenstunden nachgeht, sagen wir täglich Mo. bis Fr. von 9.00 bis 17.00Uhr, dann mit Heimweg, umziehen etc. so gegen 19.00Uhr auf dem Rad sitzt und noch 2 Stunden runterspult – also, da bleibt ja kaum noch Zeit für andere wichtige Sachen? Dabei wären das ja erst 2 Std x 5 Tage = 10 Stunden. Dann am SA. und SO. noch einmal mindestens jeweils ca. 5-6 Stunden, damit man dann auf diese 20 Stunden und mehr kommen kann. Aber ohne Ruhetag, der ja auch extrem wichtig für den Körper wäre.
Als Profi Radsportler ist das natürlich keine große Sache, der lebt davon den ganzen Tag am Rad zu sitzen – Radfahren ist ja sein Beruf. Aber als Hobby Radsportler? So ein enormer Trainingszeitaufwand geht sich doch nur als Student (der sich viel Zeit mit dem Studium lässt) oder allenfalls als Single, der gerade keinen Lebenspartner sucht, aus. Aber wenn man wie ich Frau und Kind zu Hause hat und sich so ein derartig massives Trainingspensum umhängt, da hat man ja kaum mehr Zeit für die Familie. Da packt die Frau in kürzester Zeit Kind und Koffer und ist weg. Oder wie geht das?! Antworten bitte in den Kommentaren – das würde mich echt interessieren 😀
Wachauer Radtage abgesagt – mein Saisonziel ist futsch!
Eigentlich wundert es mich ja nicht, denn bei den aktuellen Covidzahlen inkl. Massenhysterie war irgendwie schon fast vorhersehbar, dass eine Großveranstaltung mit einer Teilnehmerzahl im 5-stelligen Bereich noch in diesem Sommer schwer durchzubringen sein wird. Vor allem im Startbereich kann man ja bei soviel Teilnehmern nie und nimmer den vielzitierten 1m Sicherheitsabstand einhalten. Ist natürlich super schade, da die Veranstaltung meine Entjungferung betreffend Jedermannrennen und darüberhinaus mein Saisonziel, auf das ich seit Jänner fleißig hintrainiere, gewesen wäre.
Alternativ steht aber noch der Neusiedler See Radmarathon im Raum. Der Hill Radclub hat nämlich vom ursprünglichen Veranstaltungstermin im Frühjahr auf Oktober verschoben, aber ob sich das ausgeht steht leider ebenfalls in den Sternen – denn viele beschwören ja schon eine 2te Corona Welle im Herbst hinauf. Obwohl zumindest ein Zeitfahren sollte ja theoretisch möglich sein. Dadurch, dass Einzeln gestartet wird und ein Windschatten fahren (theoretisch) auszuschließen wäre, ist ja die 1m Abstandsregelung nicht gefährdet. Bitte korrigiert mich, wenn ich da etwas Falsches sage.
Was aber hat das alles für Auswirkungen für meinen Trainingsplan? Gar keinen. Ich werde je nach Wetterverhältnissen bis Oktober max. November weiter meine 4-5x (naja aktuell eher 4x) in der Woche trainieren, aber dann im Dezember auf jeden Fall einen ruhigeren Monat einzulegen, um für Besuche im Fitnesscenter zur Stärkung der Beinmuskulatur Zeit zu finden. Voller Jedermannfokus dann auf 2021 😉
Höhenmeterattacke – es geht Richtung Westen.
Irgendwann in einen früheren Beitrag habe ich es schon angedeutet, als Liesinger ist man was den Radsport betrifft schon ein wenig gesegnet. Beim Haustor links raus – Richtung Südost – ewiges Flachland bis ins Burgenland rein – perfekt für ein Grundlagenausdauertraining. Beim Haustor rechts hinaus, als Richtung Westen bzw. Nordwesten, Höhenmeter ohne Ende im Wienerwald. Natürlich nicht so gebirgig wie in Tirol, aber auf 100km 1500hm und mehr sammeln? Kein Problem.
Also habe ich mich ab der 3ten Juni Woche entschieden, ein wenig mehr uphill zu trainieren. Schön langsam die Distanz steigern und an die 1000hm heranzutasten. Bergauf ist nämlich meine Schwäche. Klar, am Berg kannst nur stark werden, wennst Berg trainierst. Liest man überall. Bis jetzt war ich eher im Flachland unterwegs, weswegen es bei einem Uphill Stück alle möglichen Leute an mir nur so vorbeireißt.
Als Einstieg habe ich mir eine Strecke von ungefähr 75km und ca. 820 Hm zurechtgelegt, die ich in 3 Stunden bewältige, also fast 25km/h Schnitt. Das ist leistungsmäßig natürlich noch sehr ausbaufähig, irgendwann soll als Ziel der 30iger fallen, aber ich bin ja noch am Beginn des Trainings. Die Route verläuft nordwestlich Richtung Pressbaum, dann Klausen Leopoldsdorf, Heiligenkreuz und dann noch ein paar Höhenmeter über Sulz im Wienerwald und Kaltenleutgeben zurück nach Liesing. Eine vor allem landschaftlich sehr schöne Runde, die ich in Kürze in meiner Rubrik „On Track“ präsentieren werde. Das Tolle ist, man kann in dieser Gegend locker auf weit über 100km, 2000Hm und mehr ausbauen – z.B.: Richtung Irenental – aber alles mit der Zeit, Maß und Ziel.
Diese Touren werden mich also über die Sommermonate beschäftigen und meine Fitness am „Berg“ hoffentlich verbessern.
Leistungsvergleich auf 30km Distanz
Gegen Ende des Monats hatte ich folgende Idee: nach knapp 5 Monaten, also fast Halbzeit, wollte ich wissen wie ich meine allererste Runde mit dem Rennrad mit aktuellen Fitnesszustand absolvieren würde. Die Strecke hat eine Distanz von knapp 30km und ca. 300Hm. Damals brauchte ich 1h14min, bei einem Durchschnitt von „rasanten“ 23,4km/h. Wie würde ich jetzt diese Runde absolvieren wenn ich all out gehe, also quasi wie bei einem Zeitfahren alles gebe was ich kann?
Also rauf auf den Bock und nach den ersten 5min einfahren auf der doch eher dicht befahrenen Breitenfurter Straße, dann ab Wiener Stadtgrenze alles raus was geht. Verkehr und Wind waren günstig und somit gings flott ab Laab im Walde in den ersten flacheren Anstieg zum Roppersberg hin. Dann mit über 60km/h runter Richtung Wolfsgraben und da isser dann auch schon, der kleine Semmering. Die kleine Bestie. Aber ich bemerkte bereits meine bessere Fitness, da ich nicht einmal mehr das größte Ritzel brauchte und auch erst relativ spät auf den kleinen Kranz wechselte, es geht schon weit mehr als damals.
Oben, nach dem kleinen Semmering bei Breitenfurt West habe ich mit einem Blick auf meine Garmin Edge schon gesehen, dass ich gut 15min Vorsprung hatte und eine Zeit unter 1 Stunde machbar wäre, was mir einen heißersehnten 30iger Schnitt einbringen würde. Bergab noch einmal volle Pulle…. wenn da nicht ein Traktor und dahinter noch ein LKW mit Anhänger meine kleine persönliche Rekordjagd jäh unterbrochen hätten. Der Traktor fuhr gerade einmal 20km/h und der LKW mit Anhänger konnte den Traktor im kurvigen Ortsgebiet (und auch danach) nicht überholen. Das alles auf einer Strecke, die ich normalerweise mit 45-50km/h runterbrettern würde. Wow, das war wirklich super ärgerlich. Irgendwann war es mir dann zu bunt und überholte mit doch eher großen Risiko LKW, Anhänger und Traktor auf einen Abschnitt wo ich halbwegs guten Einblick hatte, aber ein bisserl bange beim Überholen war mir schon. Ging aber eh‘ alles gut.
Wie auch immer, der 30iger Schnitt war schlussendlich weg und ich brauchte 1h03min bei 27,8km/h Schnitt. Aber ich habe die Gewissheit, dass ich es unter 1h schaffen kann und werde daher demnächst einen neuen Versuch unternehmen. Trostpflaster sind jedoch die besten Leistungswerte für mich bisher, die mir Trainingpeaks gleich darauf aus Handy überspielte: 196Watt auf 20min, ergibt eine theoretischen neuen FTP von 186 Watt!
Fahrrad XXL Blogawards 2020 Endergebnis!
Zu guter Letzt‘ seien noch kurz und bündig die Fahrrad XXL Blogawards 2020 erwähnt. Da habe ich doch glatt mein Ziel erreicht, nicht Letzter zu werden. Daher möchte mich an dieser Stelle bei all Jenen (6-7 Leute, oder so), die für meine Blog gestimmt haben, herzlich bedanken! Denn… tatataaa… ich bin nicht Letzter, sondern Vorletzter geworden. 😀
Wenn man bedenkt, dass ich erst 4 Monate online bin, nachnominiert wurde und so gut wie keine Werbung auf diversen Social Media Seiten gemacht habe – sogar Strava wurde von einen Mitstreitern dazu missbraucht – ist es ein kleines Wunder nicht weit abgeschlagen Letzter zu sein. Das Ganze Award Dings ist mir aber auch nicht so wichtig, ich wollte es nur aus „Sportlichkeit“ erwähnt haben – dabei sein ist ja bekanntlich alles. Nächstes Jahr dann mit voller Werbekraft in die Top 3 😉
Fazit:
Es ist quasi Halbzeit. Mit Ende diesen Monats habe ich bereits über 4.000km gesammelt. Es sieht somit ganz gut aus, dass zumindest das Jahreskilometerziel von 7.000km erreicht wird. Außerdem hat mich der Juni wieder ein weiteres Stückchen vorangebracht. Irgendwann werde ich sicher einmal kurz stagnieren, aber derzeit geht der Trend betreffend Fitness noch immer nach oben. Im Juni bin ich zwar ca. 20km weniger geradelt als im Mai, aber ich fühle mich körperlich noch ein bisserl fitter als vorher. Vor allem das Körpergewicht ist weiter auf 73,8kg gesunken, der FTP lt. letzter Radfahrt auf 186Watt gestiegen. Okay, es ist jetzt kein 100% ordnungsgemäß durchgeführter FTP Test – auf der Ebene, bei Windstille…etc. etc…. aber ich sehe solche Werte sowieso eher als Trendwert denn genauen Messwert. Deswegen wir der Wert auch ungeniert in die monatliche Leistungsübersichtstabelle eingetragen 😉
Zusatz: da es zum jetzigen Zeitpunkt des Blogeintrags schon Mitte Juli ist, kann ich gleich einmal verraten, dass es in diesem Monat zum ersten Mal eher zu ersten Leistungseinbrüchen kommt, bzw. bereits ein kleine Ermüdung stattfindet. Aber dazu demnächst!
Trainingseinheiten auf der Rolle (Zwift): | 8 |
Radfahrt auf der Straße: | 0 |
Kilometer gesamt: | 280km |
Höhenmeter gesamt: | 1.125hm |
Fitness (CTL): | 20 |
Gewicht am Ende des Monats: | 75,5 kg |
FTP: | 161* = 2,1W/kg |
Gesamt 2020: | 280km / 1.125hm |
Michi, das hört sich doch gut an. Die Leistung steigt und du spürst es deutlich. Es gibt nix besseres. Tja, mit den Wahnsinns Trainingsleistungen anderer Radler kann ich auch nur staunen. Aber die Hauptsache ist und bleibt, das man selbst zufrieden ist.
So isses! Man muß Prioritäten im Leben setzen. Ich liebe das Radfahren aber es ist nicht mein Lebensinhalt 😉
schreibst du noch weiter?
Hallo Steff! Danke für deine Interesse 🙂 Ja, ich hab’s arbeitsbedingt etwas schleifen lassen, aber jetzt eine Zusammenfassung veröffentlicht: https://oldmanontrack.at/rennradtraining-jahresrueckblick_2020/
Im nächsten Jahr werde ich fleißiger sein – mit dem Training und dem Schreiben 😉