Rennradtraining: Zähe Workouts, Zwift Rennen und meine erste 80km Runde!

Tatsächlich befinde ich mich aktuell ja schon in der 9ten Trainingswoche, die aber wegen einer kurzer Erkrankung erste Einbußen in der Trainingsintensität einbrachte – aber dazu an anderer Stelle. Es dauert halt leider immer wieder ein wenig bis ich mich aus Zeit- und Motivationsgründen hinsetze und für meinen Blog schreibe, weswegen die Berichte immer ein wenig der Aktualität hinterherhinken – aber ich gelobe Besserung, falls das wen juckt 😉

Was hat sich also im Februar getan: die altbekannten Workouts im Bereich Fettstoffwechsel, GAT 1 sowie extensives Fahrtspiel werden nun in maximal empfohlener Dauer runtergestrampelt. Da kommt zum Beispiel bei 120min Fettstoffwechseltraining, bei durchschnittlichen 95Watt und einer Trittfrequenz von über 80, eine Distanz von 50km zusammen- huiiii 😀  Aber 2 Stunden auf der Rolle sind schon sehr zaaaaaach. Das wird auch nicht besser mit der Häufigkeit. Dagegen verläuft das GAT 1 Training mit 80min schon ein wenig angenehmer und das extensive Fahrtspiel von 60min vergeht gar wie im Flug. Und was ist mit dem GAT 2 Training? Sorry, aber das habe ich mittlerweile gegen die Zwift Rennen ausgetauscht, an denen ich gerade so richtig Gefallen gefunden habe.

Meine ersten Zwift Rennen

Ich stehe sicher nicht mit meiner Meinung alleine, wenn ich sage, dass die große Stärke von Zwift die Rennen sind. Die Grafik ist es sicher nicht, die Strecken eher auch nicht und die Belohnungen durch upleveln bzw. Schweißwährung… najo. Aber die riesige Community ist eben der große Anreiz, die vielen „Ride on“s von irgendwelchen auf der Welt verstreuten Leuten, die dir auch gleich folgen und dich zu Ausfahrten einladen – eine eigene, bunte, reich bevölkerte Welt voller Radfanatiker. Wenn du dann mit einigen gemeinsam auf der Startlinie im Feld für ein Rennen stehst, links von Dir ein Typ aus Kolumbien, rechts eine Dame aus Japan und vorne…. ja, da ist sogar noch jemand aus Österreich…. das alles hat schon was. Selbst für einen wie mich, der mit sehr bescheidener w/kg Leistung in der schwächsten Kategorie D startet, gibt es einen extra Schwung an Motivation so lange wie möglich nach dem Startschuss in irgendeinen Feld mitzuhalten. Nur dauert das aktuell nicht allzu lange. Das Problem ist mir natürlich bekannt. Ich bin ja ein ehrlicher Zwifter, bedeutet ich gebe immer mein aktuelles Gewicht wahrheitsgemäß an. Nach ca. 7 Wochen Training hab’ ich natürlich auch noch nicht wirklich viel Kraft in den Beinen, somit: blad und schwach ist eben keine gute Kombination für ein Rennen, auch nicht virtuell. Schon gar nicht wenn die Anstiege kommen. Dann wird’s dunkel als Laterne im Feld. Gut, ganz so schlimm ist es nicht. Ich bin bisher noch nie Letzter gewesen, eher meist im letzten Drittel. Aber es macht trotzdem Spaß und bringt die wichtige Abwechslung ins aktuell eher fade Training. Außerdem haut man bei einen Rennen schon alles raus was man hat, damit man doch noch so lange wie möglich in einer kleinen Gruppe bleibt um den Windschatten zu genießen –  das merkt man dann erst am Ende des Rennens, wenn man ziemlich fertig ist und die Beine gleich ein bisserl mehr schmerzen als bei den Workouts. Ich merkte auch an den steigenden Durchschnittswattzahlen, dass sich meine Leistung Stück für Stück doch ein wenig verbessert – von anfänglich 142Watt (erstes Rennen) auf aktuell 158Watt. Eine Leistungssteigerung, die mir der FTP Ramp Test scheinbar nicht attestieren will. Hier kann ich mir am Ende des Monats Februar nur eine Verbesserung von 182 auf 183 Watt nach 4 Wochen notieren. Von dem Test bin ich aber irgendwie immer weniger überzeugt, da finde ich die durchschnittliche Wattanzahl eines knapp über einstündigen Rennens schon realistischer.

Rennradtraining
Zwift Race: Unauffällig im letzten Drittel unterwegs, das nächste Ziel ist eine Platzierung im Mittelfeld
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Meine erste 80km Runde

Am Samstag, den 22ten Februar, veranlassten mich Sonne, blauer Himmel und knapp 14 Grad mein Radon von der Rolle zu befreien um endlich wieder eine Runde in der Natur zu unternehmen. Die Route ging wieder von Vösendorf Richtung Leithagebirge und zurück, nur diese Mal war ich um einiges besser vorbereitet. Ich habe die Route schon vorab online gut studiert und bin auch die Einstellungen meines in die Jahre gekommenen Garmin Edge 800 genau durchgegangen, damit ich nicht wieder in die Irre geführt werde. Die Strecke verläuft eher flach, ohne nennenswerte Steigungen (358hm gesamt) – mit einer kleinen Ausnahme beim Schwadorfer Wald, wo es über knapp 2km mit einer Steigung von max 5% verläuft. Für mich war es mit rund 80km die bis dato größte Runde mit dem Rennrad und bis auf eine ganz kurze Pause für ein paar Fotos bin ich die Strecke ohne Pause durchgefahren. Ich hatte keine Schmerzen oder andere Probleme, aber ich denke für meine erste 100km Runde am Stück reicht es irgendwie noch nicht ganz.

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Fazit:

Mit Ende Februar fühle ich mich schon irgendwie fitter und die Motivation zum regelmäßigen Training ist nach wie vor da, auch wenn sich die Trainingseinheiten derzeit so gut wie nur Indoor auf der Rolle abspielen. Bei der Körpergewichtsreduktion hatte ich schon einen größeren Effekt als ein knappes Kilo erhofft, allerdings tue ich mir auch ein wenig schwer mit der Umstellung meiner  Essgewohnheiten. Vor allem der Verzicht auf meine geliebten Süßigkeiten gestaltet sich schwieriger als gedacht 😉 Ich werde versuchen die wöchentlichen rund 150 Trainingskilometer zu halten und hoffe, dass es bald immer öfter wieder nach draußen zum Radfahren geht.

Trainingseinheiten auf der Rolle (Zwift):15
Radfahrt auf der Straße:1
Kilometer gesamt:579,5km
Höhenmeter gesamt:4.318m
Anstrengung:leicht-mäßig
Gewicht am Ende des Monats:78,6kg
FTP (Zwift Ramp Test -gemessen am 26.02.2020):183 Watt
Gesamt 2020:925,4km/ 6.325hm

 

Verfasst von

Michael

Absolvent eines Architekturstudiums, beruflich selbständig (Baugewerbe) und stolzer Vater einer Tochter. Im November 2019 habe ich mir nach über 30 Jahren wieder ein Rennrad zugelegt und trainiere seit Mitte Jänner 2020 regelmäßig bis zu 5x in der Woche. Außerdem bewege ich mit großer Leidenschaft mein MTB durch die Wälder Österreichs.