Wie schon im Rennradtraining im Mai erwähnt, möchte ich hiermit in der Rubrik „ON TRACK“ auf meine bisher längste Radtour etwas näher eingehen – die Rennradstrecke 02 SüdOst 112km – übers Leithagebirge.

Knapp 112km sind für Einige vielleicht eher Routine, aber für mich als Einsteiger in das Hobby Rennradsport ist diese Distanz schon eine Herausforderung. Vor allem weil das Leithagebirge 2x gequert wird und damit zwar nicht allzu heftige, aber doch moderate Anstiege bewältigt werden müssen. Zum Anderen weil ich ja sämtliche Radtouren ohne Pause am Stück durchtrete, also Essen und Trinken während der Fahrt inklusive.

Vösendorf – Himberg – Schwadorf – Sommerein – Breitenbrunn – Donnerskirchen – Eisenstadt – Stotzing – Ebreichsdorf – Münchendorf – Vösendorf

Start der Route ist in Vösendorf. Ich könnte natürlich auch von meiner Haustür in Liesing wegfahren, aber der Verkehr und die Ampeldichte ist mir bis Vösendorf zu lästig. Daher verlade ich mein Rennrad ins Auto und starte dann von dort aus meine Runde.

Der Streckenabschnitt von Vösendorf nach Himberg ist ident mit der Rennradstrecke 01 / SüdOst 50km, allerdings geht es dann ab Himberg gerade weiter Richtung Schwadorf. Dort geht es dann in den ersten kurzen Downhillabschnitt, wo man ohne viel Mühe über 60km/h (und mehr) erreichen kann. Nach Schwadorf geht es dann ein kurzes Stück auf der Budapester Straße entlang, die meist sehr verkehrsintensiv ist. Die verlassen wir zum Glück dann nach rechts auf einer ewig langen und flachen Geraden Richtung Trautmannsdorf und in weitere Folge über die Leitha nach Sommerein.

Rennradstrecke Leithagebirge
ewig lange Gerade Richtung Trautmannsdorf

Ab Sommerein kann man auch, wenn man sich nicht so fit fühlt, die Runde Richtung Mannersdorf und dann bis Stotzing, auf 80km abkürzen. Die kürzere Variante beinhaltet auch keinen Anstieg, da man das Leithagebirge komplett schneidet – perfekt für ein längeres Grundlagenausdauertraining. Hält man sich aber in Sommerein links gehts direkt nach Kaiserteinbruch und in den ersten Leithagebirge Anstieg. Der Anstieg selbst ist kurz (ca. 2km) und nicht wirklich fordernd. 4,5% Steigung im Schnitt, mit einer ganz kurzen 13% Rampe am Anfang (Datenquelle Strava.com)

Rennradstrecke Leithagebirge
Rennradstrecke Leithagebirge
Leithagebirge Anstieg Richtung Neusiedler See
Rennradstrecke Leithagebirge
treten, treten, treten…

Nach ein paar Minuten (gut, bei mir sinds ca. sieben) ist man oben angekommen und mit ordentlich Speed geht’s dann Richtung Breitenbrunn, während man bei der Abfahrt schon am Horizont den Neusiedlersee erkennen kann.

Rennradstrecke Leithagebirge
am Horizont ist in Umrissen der Neusiedlersee zu erkennen

Ab da spielt das Burgenland eine seiner vieler Stärken betreffend Radtourismus aus, denn nach Breitenbrunn geht es parallel zur doch eher stark befahrenen Vorrangstraße, auf einem ultra breiten, gut asphaltierten Radweg weiter. In Purbach biegt mann dann rechts in die Fellnergasse ein und vorbei bei ein paar der ortstypischen Kellerlokalen kann man dann anschließend über den Güterweg und dem wunderschönen Weingartenweg die Fahrt Richtung Donnerskirchen genießen.

Rennradstrecke Leithagebirge
Rennradstrecke Leithagebirge
Rennradstrecke Leithagebirge
Güter- bzw. Weingartenweg

Der zähe Weg zurück

Ab Donnerskirchen geht es dann wieder auf einem breiten Radweg durch Schützen am Gebirge bis nach Eisenstadt bwz. St. Georgen am zum insgesamt zweiten längeren Anstieg übers Leithagebirge nach Stotzing. Dieser Anstieg wäre an und für sich ebenfalls keine große Herausforderung aber nachdem ich bereits 68km hinter mich gebracht habe, gestalten sich die knapp 5km zwischen 4 und 6% schon ein wenig zäh.

Rennradstrecke Leithagebirge
Rennradstrecke Leithagebirge
Leithagebirge Anstieg die Zweite: St.Georgen nach Stotzing

Interessant ist zu sehen, dass auf diesem Teilstück niemand geringerer als der Profi Radsportler Patrick Konrad vom Team Bora Hansgrohe die Strava KOM Krone trägt. Während er 8:49Minuten mit 31,6km/h die Steigung hinaufschießt, brauche ich dafür schon über 19Minuten mit gerade einmal 14km/h – Wahnsinn. Tja, da fühle ich mich gleich schon wieder wie ein alter Mann! 😀

Von Stotzing über Loretto nach Leithprodersdorf geht’s dann noch ein wenig hügelig dahin, bevor die Runde dann ab dort wieder eher flach und gschmeidig Richtung Ebreichsdorf verläuft. Ab da könnte einzig der immer wieder aufkommende Wind noch als Spielverderber fungieren, wenn er aus der falschen Richtung bläst. Ab Ebreichsdorf trifft man dann wieder auf meine bereits beschriebene Rennradstrecke 01 / SüdOst 50km die dann die letzten 20km zum Startpunkt nach Vösendorf einläuten.

Rennradstrecke Leithagebirge
Stotzing nach Loretto – wieder eher flacher
Fazit:
Die Rennradstrecke 02 /SüdOst ist für mich mit ihren 112km und rund 800Hm schon eine kleine Herausforderung, für die ich mich ein wenig vorbereiten muß. 2 volle Trinkflaschen, 1x Wasser, 1x Isostar sowie 2 Gels und ev. noch ein Riegel sind da immer an Bord. Das Leithagebirge ist ein wenig mit Vorsicht zu genießen, da die jeweilig kurvigen Abschnitte einige Motorradfahrer sehr gerne zum „Heizen“ verführen und auch hie und da so mancher Autofahrer mit überhöhten Speed unterwegs ist. Ist man aber dann in der Neusiedlersee Gegend unterwegs, kann man die Radtour richtig genießen. Für ambitionierte Radfahrer ist die Runde sicher unter 4 Stunden zu meistern.

Verfasst von

Michael

Absolvent eines Architekturstudiums, beruflich selbständig (Baugewerbe) und stolzer Vater einer Tochter. Im November 2019 habe ich mir nach über 30 Jahren wieder ein Rennrad zugelegt und trainiere seit Mitte Jänner 2020 regelmäßig bis zu 5x in der Woche. Außerdem bewege ich mit großer Leidenschaft mein MTB durch die Wälder Österreichs.